Unsere Gräber von bekannten Persönlichkeiten - Seite 2

Viele bekannte Persönlichkeiten und Prominente sind auf dem Hermanfriedhof begraben. Hier finden Sie einige davon.

Ludwig Leybold

Feld 8, Reihe W, Nr. 56, 57
Neben Elias Holl prägte kaum ein anderer Städtebaumeister das Augsburger Stadtbild so sehr wie Ludwig Leybold (1833 bis 1891). Mit der Niederlegung der Verpflichtung zur Stadtbefestigung durch König Ludwig II. im Jahr 1866 konnte sich die Stadt endlich über die Mauergrenzen hinaus entwickeln. Der Ingenieur plante viele breite Boulevards im heutigen Augsburger Zentrum nach dem Vorbild Wiens. Mit dem Schutt der Stadtmauern wurden damals die Gräben aufgefüllt. Auch heute noch sind viele Prachtbauten und Gründerzeitvillen des architektonischen Genies in Augsburg erhalten. Sie müssen nicht weit gehen: Ganz in der Nähe des Friedhofs, z.B.  in der Stettenstraße oder in der Konrad-Adenauer-Allee sind sie zu finden. 
Hermanstraße 10
86150 Augsburg

Ludwig von Fischer

Feld 5, Reihe HW, Nr. 71-74
Direkt am Hauptweg ist die imposante Grabstätte eines ehem. Bürgermeisters der Stadt Augsburg zu finden: Ludwig von Fischer war von 1866 bis 1890 erster Bürgermeister der Stadt und hält mit 34 Jahren Amtszeit den Rekord in Augsburg. Er plante die Verbindungsstraße zwischen Königsplatz und Moritzplatz. Die Realisierung dieses Projekts erfolgte jedoch erst nach seinem Tod im Jahr 1906. Die Verbindung zwischen den beiden Plätzen trägt ihm zu Ehren seinen Namen: Bürgermeister-Fischer-Straße.
Hermanstraße 10
86150 Augsburg

Mathias Kneißl

Feld 11, Reihe 11, Nr. 561
An dieser Stelle ruht wohl einer der bekanntesten heimatlichen Räuber. Es ranken sich viele Geschichten um den am 12.5.1875 geborenen Räuber Kneißl, welcher der Gendarmerie viele Jahre schlaflose Nächte bereitete. „Zuag’richt“ (verletzt) in Geisenhofen, „herg’richt“ im Krankenhaus links der Isar in München und „hing’richt“ in der Augsburger Karmelitengasse sind wohl die letzten Wegstationen seiner Karriere. „De Woch’ fangt scho’ guat o“ soll er gesagt haben, als das Gnadengesuch von Prinzregent Luitpold abgelehnt wurde und die Hinrichtung am 21.2.1902 bevorstand. Der Gedenkstein, den seine Mutter gestiftet hatte, verschwand eines Tages auf rätselhafte Weise.
Hermanstraße 10
86150 Augsburg

Otto Schnitzenbaumer

Mauergrab, Nr. 225 a, b, c
Otto Schnitzenbaumer wurde am 1. Mai 1922 in Augsburg geboren. Er kam unverletzt aus dem Zweiten Weltkrieg in das zerstörte Augsburg und baute den bescheidenen Betrieb seines Vaters zum bedeutendsten Landmaschinen-Großhandelsunternehmen Deutschlands mit Niederlassungen in Nürnberg, Mühldorf, Manching, Bamberg, Bayreuth, Schweinfurt, Ulm und Krauchenwies aus. Früh und rechtzeitig erkannte er das Ende des Landmaschinengroßhandels und baute als zweites Standbein ein Immobilienunternehmen auf. Wohl keiner nach Elias Holl hat die Silhouette Augsburgs mit Bauten wie das Appartement-Center, Kaiserhof 2000, Proviantbach-Quartier, Glöggler-Hochhaus und Turmhotel so geprägt wie Otto Schnitzenbaumer.  Gestorben ist er am 29.12.2012. Im Schatten seines in nur neun Monaten erbauten Hotelturms ruht er heute hier im nahen Hermanfriedhof.  
Hermanstraße 10
86150 Augsburg

Richard Carron du Val

Feld 2, Reihe HW, Nr. 81
Richard Carron du Val lebte von 1793 bis 1846. Er wurde im Jahr 1835 zum ersten rechtskundigen Bürgermeister von Augsburg gewählt. In dieser Funktion setzte er sich stark für den Industriestandort Augsburg ein. So war es ihm ein großes Anliegen, den Bau der Bahnlinie Augsburg – München voranzutreiben. Mit Erfolg: Im April 1838 war Baubeginn in Augsburg vor dem Roten Tor, im September 1838 wurde das erste Teilstück Rotes Tor – Spickel eröffnet. Dieses wurde zunächst noch als Pferdebahn betrieben. 1840 wurde die Bahnlinie Augsburg-München in Betrieb genommen. Sie war damit die zweite Eisenbahnstecke im Königreich Bayern, knappe fünf Jahre nachdem die Dampflokomotive „Adler“ auf der Strecke Nürnberg-Fürth das erste Mal unterwegs war.
Hermanstraße 10
86150 Augsburg

Sebastian und Anna Riegele

Feld 6, Reihe HW, Nr. 61, 62
Die Augsburger Familienbrauerei Riegele kann auf eine lange Historie zurückblicken. Sebastian Riegele (1833 - 1908), der zusammen mit seiner Frau Anna (1833 – 1887) in der Familiengrabstätte beerdigt ist, erwarb im Jahr 1884 den traditionsreichen, seit 1386 bestehenden Brauereibesitz „Zum Goldenen Roß“ in Augsburg. Der jährliche Bierausstoß betrug nach dem Erwerb anfangs 6.000 Hektoliter. Das Unternehmen entwickelte sich gut, so dass deren Sohn Commerzienrat Sebastian Riegele bereits 27 Jahre später einen Neubau nahe des Hauptbahnhofs in Angriff nahm und kurz darauf die alte Brauerei am Königsplatz abreißen ließ. Damit war der Grundstein für eine weitere erfolgreiche Entwicklung gelegt. Heute wird der Betrieb in 28. Generation geführt und gehört zu den bekanntesten Brauereien in der Region.
Hermanstraße 10
86150 Augsburg

Sybilla von Leonrod, geb. Meilhaus

Feld 13, Reihe HW, Nr. 23
Die Kinderfrau und Erzieherin König Ludwigs des II. war für den König mehr als nur eine Pflegerin seiner Kinderjahre. Beide verband eine lange innige Freundschaft. Der Märchenkönig war seiner Kinderfrau bis ans Lebensende verbunden. Über 30 Jahre hinweg schrieb er ihr Briefe, in welchen er beispielsweise von seinen Bauprojekten Neuschwanstein und Herrenchiemsee, von seinen politischen Enttäuschungen oder von seinen Theaterfreuden mit Richard Wagner erzählte. Sybilla von Leonrod heiratete den Freiherrn und General der Kavallerie August von Leonrod, welcher 1878 nach Augsburg versetzt wurde. Sie starb im Jahr 1881 im Alter von 66 Jahren. Das vom König gestiftete Denkmal aus Carrara-Marmor wurde samt Grabstelle im Jahre 1904 an diese Stelle transferiert. Der Gedenkstein wurde vom Augsburger Bildhauer Müller erstellt.
Hermanstraße 10
86150 Augsburg

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Christoph von Schmid

Gedenktafel a. d. Kirchenrückseite
„Ihr Kinderlein kommet“ gehört sicherlich zu den bekanntesten Weihnachtsliedern. Dessen Verfasser, Jugendschriftsteller Christoph von Schmid, schrieb im Laufe seines Lebens viele Erzählungen und Gedichte in einer, vor allem für Kinder verständlichen Sprache. Der in Dinkelsbühl geborene Priester lebte fast 20 Jahre in Augsburg. 1837 wurde er von König Ludwig I. als Ritter des Verdienstordens der Bayerischen Krone in den persönlichen Adelsstand erhoben. Er verstarb mit 86 Jahren an den Folgen der Cholera und wurde auf dem Hermanfriedhof in aller Stille beigesetzt. Eine Gedenktafel an der Rückseite der Friedhofskirche erinnert noch heute an ihn.
Hermanstraße 10
86150 Augsburg

Dr. Klaus Müller

Feld 2, Reihe W, Nr. 102, 103
Dr. Klaus Müller war Oberbürgermeister der Stadt Augsburg von 1947 bis 1964. In diese Zeit fällt der Wiederaufbau der Stadt nach den verheerenden Schäden des 2. Weltkriegs.  Ein besonderes persönliches Verdienst war sein unermüdlicher Einsatz für die Wiederherstellung des zerstörten „Goldenen Saales“ im Rathaus in der ursprünglichen historischen Form, von vielen Zeitgenossen damals nicht für möglich gehalten. Heute erstrahlt dieses historische Wahrzeichen wieder in seiner alten Pracht.
Hermanstraße 10
86150 Augsburg

Familiengrab Haindl

Mauergrab, Nr. 33 a, b, c
Das Grabmal ist errichtet über der letzten Ruhestätte für den Gründer der Haindl’­schen Papierfabrik, Georg Haindl (1816-1878) und seine Frau Elise Haindl, geb. Ehrnthaller (1826-1906). Hier ruhen ebenfalls deren Söhne Friedrich und Clemens Haindl, die als Kaufmann und Techniker das Werk weiterführten, zusammen mit ihren Frauen aus der Münchner Brauerei-Familie Sedlmayr bzw. der Augsburger Familie Martini. Die Porträt-Büste von Georg Haindl stammt von Johann Hallhuber. Aus kleinen Anfängen erwuchs die Haindl’sche Papierfabrik bis zum Ende des 20. Jahrhunderts zu einem der führenden europäischen Papierhersteller. Zu Georg Haindls Zeiten belieferte man den Stuttgarter Cotta-Verlag und seine in Augsburg erscheinende, vielgerühmte „Allgemeine Zeitung“ mit Druckpapier, unter anderem für Werkausgaben von Goethe und Schiller. Bis heute wirkt das soziale Engagement der Georg- und Elise-Haindl’schen Stiftung nach mit den Wohnhäusern an der Kahnfahrt, wo der junge Bert Brecht als Direktorensohn in seiner Mansarde Dichterabende abhielt.
Hermanstraße 10
86150 Augsburg

Familiengrab Kremer

Feld 5, Reihe HW, Nr. 13-15
Das Grabmal für die Familie des ehemaligen 2. Bürgermeisters der Stadt Augsburg, Philipp Kremer (1765-1854) wurde vermutlich im letzten Drittel des 19 Jahrhunderts errichtet. Hersteller war die Erzgießerei Ferdinand von Miller in München, nach Entwurf des Architekten Victor Gullichnow aus München. Die Bronzeplastik (Engel mit Lorbeerkranz) ist in mehreren Teilen gegossen und durch versteckte Verschraubungen zusammengefügt. Die Figur ist selbst tragend ausgeführt. Der steinerne Sarkophag ruht auf vier Löwenpranken aus Bronzeguss.
Hermanstraße 10
86150 Augsburg

Franz Reisinger

Feld 5, Reihe HW, Nr. 52, 53
Franz Reisinger (3. April 1787 – 20. April 1855) war ein wegweisender deutscher Chirurg, Hochschullehrer, Mäzen und Ehrenbürger der Stadt Augsburg. Seine Ausbildungsstationen führten ihn über verschiedene Städte in Deutschland über Wien, Paris und London nach Augsburg, wo er ab 1817 praktizierte; seine Ernennung zum ordentlichen Professor für Chirurgie und Augenheilkunde an der Universität Landshut (heute Ludwig-Maximilians-Universität München) folgte 1822, bereits 1831 wurde er zum Direktor des allgemeinen Krankenhauses in Augsburg berufen. Er ruft daneben eine Reihe wohltätiger Stiftungen ins Leben, mit denen er großzügig die medizinische Betreuung der Armen finanziert. Für sein soziales Engagement verlieh ihm die Stadt Augsburg 1852 das Ehrenbürgerrecht. Als er 1855 an Cholera starb, vermachte er einen Großteil seines beträchtlichen Vermögens der Fakultät für Medizin an der Universität München, an der er sein Studium 1808 begonnen hatte. Mit diesem Erbe sollte eine Bildungsanstalt für junge Ärzte gegründet werden, um die Absolventen der Münchener Universität besser auf ihre Aufgabe als praktische Ärzte vorzubereiten. Der Grundstock für das „Reisingerianum“, das neue Gebäude der Poliklinik war gelegt. Noch heute fördert der Dr. Reisinger-Stiftungsfonds an der Ludwig-Maximilians-Universität München die wissenschaftliche Lehre und Forschung an der Poliklinik des LMU Klinikums und führt damit sein Erbe fort.
Hermanstraße 10
86150 Augsburg

Franziska Lettl und Wolfgang Lettl

Mauergrab Nr. 40 a, b, c
Wolfgang Lettl (18.12.1919 bis 10.02.2008) ist inzwischen wohl der bekannteste deutsche Surrealist, zahlreiche seiner Werke sind im LETTL-Museum in Augsburg ausgestellt. Zitat: „Kunst lässt sich nicht machen, Kunst ist ein Teil des Schöpferwillens Gottes. Der Mensch dient nur als Handlanger, und wenn er es gut macht, oder sagen wir besser: Wenn ihm das von Fall zu Fall gelingen sollte, ist das kein Grund zu Überheblichkeit, sondern zur Demut.“ Die von Florian Lettl geschaffene Skulptur "Die Botschaft" beruht auf einer Bildidee von Wolfgang Lettl. 2008 wurde sie für das Grab in Bronze gegossen. 
Hermanstraße 10
86150 Augsburg

Georg Brach

Feld 9, Reihe HW, Nr. 81-83
Georg Brach (1839 bis 1925) gilt als Gründer der Augsburger Berufsfeuerwehr im Jahr 1899 und wesentlicher Antreiber der gleichzeitigen Neuorganisation der Freiwilligen Feuerwehr. Mit der Schaffung einer Berufsfeuerwehr konnte die Freiwillige Feuerwehr entlastet und ein Wachdienst rund um die Uhr gewährleistet werden. Im Zuge der Modernisierung zog die Feuerwehr von der Schrannenhalle in das neue, größere Zentralfeuerhaus am Zeugplatz um. Unter Georg Brach wurde das Feuerlöschwesen neu organisiert: Es gab nun z.B. elektrischen Alarm statt einer Turmwache. Georg Brach ist Ehrenbürger der Stadt Augsburg.
Hermanstraße 10
86150 Augsburg

Georg von Forndran

Feld 2, Reihe 9, Nr. 432
Georg von Forndran (1807 bis 1866), ausgezeichnet mit dem Bayerischen Verdienstorden, war von 1847 bis 1866 erster Bürgermeister von Augsburg. Zuvor war er bereits seit 1834 rechtskundiger Magistratsrat. In seine Amtszeit fiel u.a. der Bau des Alten Hauptkrankenhauses (1856 bis 1859) in der Jakobervorstadt. Dieses war für 400 Personen konzipiert. Bis zur Aufhebung der konfessionellen Trennung im Jahr 1945 wurden dort katholische Patientinnen und Patienten von den Barmherzigen Schwestern, protestantische Personen von den Diakonissen gepflegt. Das Maximilianmuseum, erstes städtisches Museum in Augsburg, wurde ebenfalls zur Amtszeit Forndrans errichtet.
Hermanstraße 10
86150 Augsburg

Karl Kempter

Gedenktafel a. d. Kirchenrückseite
Traditionell erklingt am Heiligen Abend in vielen Kirchen die berühmte Pastoralmesse in G-Dur von Karl Kempter, der am 17.1.1819 in Limbach geboren wurde. Die Uraufführung des Werkes fand in der Christmette 1851 im Hohen Dom zu Augsburg statt. Früh erhielt Karl Kempter eine fundierte musikalische Ausbildung: Mit zwölf Jahren wird er Schüler von Michael Keller in der Basilika St. Ulrich und Afra, wird von ihm in Gesang, Orgelspiel und Komposition unterwiesen. Mit 18 Jahren tritt er dessen Nachfolge an. Bereits mit 20 Jahren wird Kempter Domorganist, mit 46 Jahren wird er zum Domkapellmeister befördert. Seine Kompositionen waren oftmals speziell für die Bedürfnisse von Landchören konzipiert. Besonders lag ihm der Volksgesang bei Gottesdiensten am Herzen. So zeichnen sich viele seiner Werke durch leichte Ausführbarkeit aus und fanden dadurch weite Verbreitung. Die letzten Lebensjahre Kempters waren geprägt von körperlichen und seelischen Schicksalsschlägen. Er starb am 12.3.1871 im Alter von 52 Jahren und fand seine letzte Ruhestätte hier auf dem Hermanfriedhof.
Hermanstraße 10
86150 Augsburg

Kaspar Deutschenbaur

Mauergrab, Nr. 202 a, b
Kaspar Deutschenbaur lebte von 1864 bis 1950. Das Augsburger Stadtarchiv gewährt einen interessanten Einblick in die damalige Zeit: Nach dem Ersten Weltkrieg änderte sich das politische Gefüge, auch auf kommunaler Ebene. So fand erstmals eine öffentliche Bürgermeisterwahl im Juni 1919 statt. Über 84.000 Augsburger (Männer und zum ersten Mal auch Frauen) waren wahlberechtigt. Es gab jedoch keine eindeutige Wahlentscheidung für einen Bürgermeister. So einigte sich der Stadtrat anschließend auf Kaspar Deutschenbaur, den Kandidaten der Bayerischen Volkspartei, als ersten neuzeitlichen Bürgermeister der Stadt Augsburg. 1924 wurde er wiedergewählt. Kaspar Deutschenbaur ist Ehrenbürger der Stadt Augsburg.
Hermanstraße 10
86150 Augsburg

Kath. Gesamtkirchengemeinde Augsburg
Hermanstraße 10
86150 Augsburg

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